Kopfbild Biowirkstoff

Infomaterial

clonNAT ist der Handelsname für das Naturprodukt Nourseothricin (ein Komplex der Streptothricine F, E, und D als Dihydrogensulfate, produziert durch Streptomyces noursei), welches Bakterien, Mycobakterien, Protozoen, Hefen, Viren und Pflanzen in ihrem Wachstum hemmt. Der Wirkungsmechanismus besteht in der Hemmung der ribosomalen Proteinsynthese und der Induktion des Miscoding. Zusammen mit den Resistenzgenen nat1, nat2 (Streptomyces noursei), sat1, sat2, sat3 (Escherichia coli), bzw. stat (Streptomyces lavendulae), die für eine Nourseothricin N-Acetyltransferase codieren, stellt clonNAT ein hervorragendes Selektionssystem für mikrobiologische Anwendungen und für die moderne Pflanzenzucht dar. Der biochemische Mechanismus der Resistenzentwicklung besteht in der Monoacetylierung der ß-Aminogruppe des ß-Lysyl-Restes in clonNAT.

Die Resistenzgene (auf Plasmid pYL16) sind als Marker für heterologe Expressionen verfügbar. Es sind relativ niedrige selektive Konzentrationen erforderlich. Es wurde nachgewiesen, dass es keine Kreuzresistenz mit Antibiotika gibt, die als Therapeutika oder als Selektionsmittel in anderen Systemen verwendet werden. clonNAT kann in Fermentationen von rekombinanten Klonen eingesetzt werden, um die permanente Vermehrung der Vektoren zu gewährleisten, die eines der Resistenzgene tragen.

Zusammengefasst, ergeben sich folgende Vorteile im Vergleich mit bereits kommerziell verfügbaren Selektionsmitteln: clonNAT

  • wird nicht als Arzneimittel in der Human- und Veterinärmedizin verwendet,
  • besitzt ein breites Aktivitätsspektrum,
  • erfordert relativ geringe selektive Konzentrationen,
  • zeigt keine Kreuzresistenzen mit therapeutischen Antibiotika oder
  • Selektionsstoffen in anderen Systemen,
  • die intrazellulären Resistenzdeterminanten werden im Medium nicht inaktiviert,
  • eignet sich besonders zur Selektion von rekombinanten Hefestämmen
  • (keine Kreuzreaktivität mit den Aminoglycosiden G418 und
  • Hygromycin B, „low or zero background“, kleines Gen, siehe A. Goldstein, 1999),
  • und Plasmid pYL16 stellen ein äußerst nützliches alternatives Selektionssystem dar.

Die Strukturformel von clonNAT

stuktur